Im Rosengarten steht die Santnerpasshütte. Vielen Südtirol-Liebhabern ist der Rosengarten ein Begriff. Es handelt sich nicht um einen Garten im wörtlichen Sinne. Der Rosengarten in Südtirol ist ein bekanntes Bergmassiv in den Dolomiten. Er zeichnet sich durch seine charakteristische rosafarbene Färbung aus, die besonders bei Sonnenuntergang auffällig ist. Der Rosengarten ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und Naturliebhaber und bietet spektakuläre Ausblicke. Einer dieser Ausblicke kann von der Santnerpasshütte genossen werden.
Background-Story
Im Januar habe ich zufällig beim Skifahren Romina von der Verwaltung der Skischule an der Plose in Brixen kennengelernt. Später ihren Mann Michel. Beiläufig hat sie erwähnt, dass sie zusammen eine Hütte im Sommer bewirtschaften, als ich nachgefragt hatte, was sie im Sommer arbeiten. Da die Hütte nur zu Fuß zugänglich ist, hatte ich in meiner Vorstellung eine kleine urige Holzhütte vor Augen, die nur über einen Wanderweg erreichbar ist. Zu der Zeit haben sie die Hütte neu aufbauen lassen. Die Eröffnung wäre im Juni. Das fand ich super interessant und sagte, dass ich sie im Sommer gerne besuchen würde, wenn ich es zeitlich schaffe.
Die Santnerpasshütte
Im September hatte ich ein paar Tage Zeit für einen Kurztrip nach Südtirol. Nachdem ich mich genauer über die Hütte informiert habe, stellte ich fest, dass es eigentlich ein großes modernes Haus ist. Es hatte nichts mit meiner Vorstellung gemein. Ich war absolut beeindruckt und wusste nicht, dass es so etwas in der Realität gibt.
Das futuristisch anmutende Haus trotzt jeglichen Wetterverhältnissen. Das muss es auch. Es ist eine der höchsten bewirtschafteten „Hütten“ in Südtirol auf 2734 m ü.NN. Mit ihrer exponierten Lage direkt an einer Felskante ist die Santnerpasshütte extremen Wetterbedingungen ausgesetzt. Deshalb muss die Konstruktion Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h standhalten.
Aufstieg
Es gibt 2 Möglichkeiten zur Hütte zu kommen.
- Wanderweg
- Klettersteig
Ich habe mich für den Klettersteig entschieden. Der Einstieg liegt oberhalb der Kölner Hütte. Es ist ein einfacher Klettersteig, den jeder mit Motivation und Kondition für 400 Hm Aufstieg, gut erklimmen kann.
Der Wanderweg ist unspektakulär und verläuft zunächst über moderate Wege aus dem Fassatal nach oben zur Bergsteigerhütte Paul-Preuß. Der nächste Abschnitt zur Gartlhütte ist ein steilerer, teils mit größeren Felsen verblockter Pfad. Es ist aber nur ein kurzer Tourenabschnitt auf dem lediglich Trittsicherheit und ein etwas Kraft in den Oberschenkeln gefordert ist. Dann ist man schon fast oben. Der letzte Abschnitt von der Gartlhütte zur Santnerpasshütte ist ein geschotteter Spazierweg umringt von hohen Felsflanken. Im Felskessel hat man das Ziel immer vor Augen. Deshalb ist die Motivation umso größer, die restlichen Höhenmeter hinter sich zu lassen, um die herrliche Aussicht auf die andere Seite des Bergmassivs genießen zu können.
Verpflegung und Kulinarisches
Nach der Ankunft auf der Hütte freute ich mich Romina und Michel widerzusehen. Zunächst habe ich mir ein kühles Getränk gegönnt. Michel hat mir ein lokales Weißwein Cuvee empfohlen. Das Viertel war eine einwandfreie Wahl, das auf dieser Höhe hervorragend schmeckte. Das machte es notwendig, weitere Gläser zu sich zu nehmen (prost) :-).
Auf der Hütte gibt es die Möglichkeit zu übernachten. Die Übernachtung beinhaltet ein abendliches 3-Gänge-Menü für die Gäste im modernen Gastraum mit toller Aussicht. Die besonderen Köstlichkeiten wurden von Michel konzipiert und vorbereitet. Für mich ein weiteres Highlight, für die es sich auch ohne Übernachtung lohnen würde, sich dieses Abendessen zu gönnen. Das Preisleistungsverhältnis empfand ich als hervorragend.
Resümee
Wer in der Nähe in Südtirol unterwegs ist und eventuell sogar eine Übernachtung in den Bergen plant, der ist auf der Santnerpasshütte genau richtig. Die Übernachtung ist komfortabel, das Abendessen köstlich und man kann nebenbei interessante Leute aus allen möglichen Ländern kennenlernen.
Allen bergbegeisterten Landschaftsliebhabern wünsche ich gute Wetterbedingungen und schöne Erlebnisse. Und nicht vergessen: Die besten Bilder sind im Kopf, wenn man sich darauf einlässt und bewusst die Eindrücke auf sich wirken lässt.